Ich bin ja immer auf der Suche nach neuen Garnen, und besonders nach schönen Garnen ohne tierische Anteile. In vielen Bereichen achten wir mittlerweile auf die Umwelt, vegane Produkte beim Essen sind der Trend schlechthin. Auch bei den Händlern von Wolle und Garnen scheint diese Entwicklung angekommen zu sein. Immer mehr Anbieter werben mit fairen und ökologisch einwandfreien Garnen. Doch der Anteil ist meines Erachtens noch sehr gering, im Gegensatz zu tierischer Wolle.
Doch warum eigentlich?
Ich vermute die meisten Leute kaufen tierische Wolle, weil sie es schon immer getan haben und die Alternativen einfach nicht kennen. Oder habt ihr schon einmal Werbung dafür gesehen? Ich selbst habe auch lange nicht auf Herkunft oder Beschaffenheit der Wolle geachtet, die ich da verarbeitet habe. Nur durch Zufall habe ich von veganem Garn gelesen. Man muss nicht lange recherchieren, um von den Hintergründen überzeugt zu werden.
Der zweite Grund, warum es mehr tierische Wolle gibt, wird wohl der Preis sein. Vegane Garne werden nicht in den Massen wie Wolle produziert und sind schon daher teurer, einfach weil der Absatz sehr viel geringer ist. Der Absatz kann aber nicht steigen, wenn die Leute die Garne nicht kennen (wir drehen uns im Kreis, wie man merkt 😀 ).
Aus diesen Gründen möchte ich euch immer wieder neue vegane Garne vorstellen, die ich so entdecke. Damit könnt ihr einen Eindruck bekommen, wie sie sich verarbeiten lassen und wie das Ergebnis am Ende wirkt.
Wakame – das Algengarn
Beim letzten Besuch im Wolleladen meines Vertrauens habe ich das Garn “Wakame” von Lana Grossa entdeckt. Es ist ein Mix aus Sea-Cell und Biobaumwolle. Sea-Cell ist eine Faser, die aus Algen gewonnen wird – ja richtig gelesen, die grünen Pflanzen aus dem Meer 😉
Laut Beschreibung enthält das Garn damit auch die Mineralstoffe der Algen, die dann über die Haut aufgenommen werden. Wie auch in Kosmetika angewendet können sie entzündungshemmend wirken und mildern Juckreiz. Darüber kann ich noch nichts sagen, aber ich habe jetzt ein Projekt mit dem Garn angefangen:
Das wird ein sommerlicher Poncho mit Lochmuster. Bisher bin ich von der Verarbeitung sehr begeistert! Das Garn ist total weich und lässt sich sowohl mit Häkel- als auch mit Stricknadel sehr leicht verarbeiten. Und die Farben sind wunderschön! Es gibt sie in 8 Farbmischungen und 30 Uni-Farben. Was mir besonders gefällt: Das Algengarn hat einen leichten Schimmer, was im Licht ganz toll aussieht.
Nach den ersten Reihen bin ich total begeistert und schon gespannt, wie der Poncho am Ende aussieht.
Hier noch die Fakten zum Garn:
Lana Grossa WAKAME Uni/Print (Linea Pura)
75 % Baumwolle, 25 % Viskose
Lauflänge: ca. 125 m / 50 g
Nadelstärke: 3,5 – 4