Ging es euch auch schon einmal so? Ihr habt eine Idee im Kopf, es gibt aber in den Weiten des Internets tatsächlich KEINE Anleitung für ein Amigurumi? Oder zumindest keine schöne? Oder ihr wolltet etwas ganz spezielles kreieren?
Dann hilft meist nur eins: ohne Anleitung anfangen, also frei häkeln oder stricken. Jetzt denken wahrscheinlich viele “oh nein, das bekomme ich nicht hin ohne Anleitung”. Das habe ich auch gedacht! Aber einmal ausprobiert, war es im Nachhinein gar nicht so schwer wie gedacht. Es hat mir sogar sehr viel Spaß gemacht, nicht ständig auf eine Anleitung schauen zu müssen. Versprochen 😉
Wenn ihr auch einmal ausprobieren möchtet, ohne Anleitung ein Amigurumi zu häkeln, dann schaut euch meine folgenden Stichpunkte an, die ich immer wieder befolge – eine Anleitung zu keiner Anleitung sozusagen 😀
Eins vorweg: Natürlich kann aus eurer Kreation auch eine neue Anleitung entstehen! Dazu solltet ihr von Beginn an jeden Schritt aufschreiben, den ihr häkelt oder strickt. Es ist sehr wichtig, dass ihr jede Kleinigkeit aufschreibt. Das hilft euch später, wenn ihr das Amigurumi erneut arbeiten wollt oder die Anleitung an Andere weitergebt.
Also los geht’s.
1. Idee finden
Ich zeige euch die Schritte an einem Amigurumi, welches ich letztes Weihnachten für meinen Bruder häkeln wollte. Er ist Entwickler in einem kleinen Software-Studio Robotality. Sie haben einen Roboter als Logo:
Diesen Roboter wollte ich nachhäkeln.
2. Körper in Grund-Geometriefiguren einteilen und Skizzen anfertigen
Zuerst habe ich meine eigenen Skizzen zum Bild gemacht. Dazu habe ich den Roboter in Grundfiguren aufgeteilt:
- Körper = Kreis
- Lebensanzeigen (oder was auch immer das auf dem Körper sein soll) = Zylinder
- Arme = längliche Zylinder
- Beine = länglicher Zylinder + Verdickung am Ende
Die Einteilung der Figur in Grundformen ist der wichtigste Schritt bei der ganzen Arbeit! Ihr könnt jede Figur so aufteilen. Und in der Regel sind die Grundformen sehr einfach zu häkeln. Dagegen ist das Häkeln am Stück normalerweise nicht möglich.
3. Einzelteile häkeln
Nun geht es los. Ihr häkelt die Einzelteile nach euren Skizzen. Hier kommt es auch immer mal wieder vor, dass ihr Teile wieder auftrennt und neu häkelt, wenn die Form oder die Größe nicht richtig passen. Lasst euch aber nicht entmutigen, hier macht Übung den Meister 😉
4. Teile zusammensetzen
Nun müsst ihr die Teile nur noch zusammen nähen oder häkeln.
Und jetzt über das Ergebnis freuen 🙂
Und keine Sorge, wenn euer Amigurumi am Ende nicht 100% mit dem Ausgangsbild überein stimmt. Das ist künstlerische Freiheit 😀
Mein Bruder hat sich jedenfalls sehr über das Geschenk gefreut.
Hier noch ein weiteres Beispiel zum Schluss. Ich habe anhand einer Figur ein Amigurumi nachgearbeitet: