Was lange wärt … schon letztes Jahr wollte ich euch etwas zu Sketchnotes erzählen. So ziemlich 1 Jahr habe ich hier tolle Bücher liegen, die ich zeigen möchte. Aber wie das bei uns Strickern so ist, meist geht das Stricken und Häkeln vor 😉
Als ich jedoch Anfang November wieder beim Yarncamp 2018 war, dachte ich nutze ich gleich die Gelegenheit, meine Notizen mit Hilfe von Sketchnotes zu machen, denn das wollte ich schon längst ausprobieren. Und siehe da, meine Bilder sind so gut angekommen, dass sie sogar auf der offiziellen Homepage gezeigt werden *juhu* 😀
Angefangen hat das Interesse dafür vor einem Jahr bei einem Workshop. Danach habe ich mir gleich Literatur dazu gesucht, die ich euch heute zeigen möchte:
- Die Sketchnote Starthilfe von Tanja Wehr (mitp Verlag)
- Das Sketchnote Handbuch von Mike Rohde (mitp Verlag)
- Sketchnotes von Nadine Roßa (frechverlag)
- Sketching Type von Lee Suttey (frechverlag)
Doch zuerst: Was sind Sketchnotes?
Zum ersten Mal davon gehört habe ich letztes Jahr während eines Konferenzprogramms. Dort wurden die Vorträge nicht nur auf Video aufgezeichnet, sondern auch grafisch dokumentiert. Wie das geht? Eigentlich klingt es ganz einfach: Der Inhalt der Vorträge wird auf große Leinwände “gemalt”. Klingt simpel, ist es aber mit Sicherheit nicht, denn die Bilder werden gleichzeitig zu den Reden angefertigt, in Echtzeit sozusagen! Es werden hauptsächlich Bilder, aber auch Text in Stichpunkten aufgeschrieben. Das ist wie Simultanübersetzen, nur in Bildern. Und ich war stark beeindruckt von dieser Methode 🙂
Ein weiteres Beispiel habe ich auf der h+h dieses Jahr gesehen:
Mit Hilfe von Sketchnotes kann man sich also Notizen machen, wobei diese nicht nur aus Text bestehen. Ziel ist es, sich die Hauptinhalte besser einzuprägen, wenn man Bilder und Schrift kombiniert. Dabei sind sogut wie keine Grenzen gesetzt.
Und das wollte ich auch ausprobieren, insbesondere in Verbindung mit Handarbeiten 🙂
Dabei gibt es keine Begrenzung in den Themen. Egal ob Kochen, Reisen, Sport … Sketchnotes kann man zu allem machen. Die Methode wird sogar inzwischen an einigen Schulen eingesetzt, wie uns eine Workshop-Leiterin erzählte.
Für den Start braucht ihr nicht viel:
Eigentlich nur Stifte und einen weißen Block. Es müssen keine besonderen sein, ein Schreibstift und ein Farbstift für Hervorhebungen reicht meist aus.
Um aber besonders als Anfänger einen Eindruck zu bekommen, was man alles notieren kann, zeige ich euch eine Auswahl an Büchern zum Thema. Damit könnt ihr sehr schnell erste eigene Zeichnungen anfertigen.
Die Sketchnote Starthilfe von Tanja Wehr
Wie der Titel schon sagt, ist dieses Buch eine echte Starthilfe, wenn man noch nie mit Sketchnotes gearbeitet hat! Die Autorin zeigt in über 200 Anleitungen Schritt für Schritt, wie eine Zeichnung entsteht. Auch wenn man selbst nicht der große Künstler ist, helfen die detaillierten Beschreibungen, erste eigene Zeichnungen zu erstellen.
Tanja Wehr gibt dabei zugleich zahlreiche Ideen, wie Bilder eingesetzt werden können: ein Eisberg symbolisiert z.B. unbekannte Risiken, ein Satellit steht für Kommunikation. Weiterhin zeigt sie, wie man Emotionen in Gesichtern und Körperhaltung darstellt. Ein ausführliches Kapitel erläutert viele verschiedene Schriften aus Blockbuchstaben und Schreibschrift, die man für Sketchnotes und Handlettering verwenden kann. Und spätestens im Kapitel “Los geht’s” möchte man selbst loslegen, das verspreche ich euch!
Ein ganz besondere Eigenschaft des Buches findet man ganz am Ende – den Index. Kein gewöhnlicher, sondern ein Verzeichnis der gemalten Bilder! Das ist super hilfreich, wenn man nur einmal kurz eine Zeichnung nachschlagen will. Toll!
Man merkt, dass die Autorin selbst Trainerin in diesem Gebiet ist – mit diesen Anleitungen kann wirklich jeder Bilder malen! Und das macht nicht nur Erwachsenen Spaß und ist sehr gut für Anfänger geeignet.
Übrigens: Die Bilder sind ebenso geeignet, untalentierten Eltern das Malen für ihre Kinder zu zeigen, darunter Autos, Uboote, Astronauten und vieles mehr! 😉
Infos zum Buch:
Titel: Die Sketchnote Starthilfe
Autorin: Tanja Wehr
Verlag: mitp
Preis: 21,99 €
Das Sketchnote Handbuch von Mike Rohde
Dieser Titel zählt als das Standardwerk, wie uns eine Übungsleiterin einmal erzählt hat. Denn Mike Rohde ist einer der “Pioniere” für Sketchnotes.
Das coole an dem Buch ist, dass es selbst nur aus Sketchnotes besteht. So lernt man die Technik sofort an praktischen Beispielen kennen. Das ist toll gelöst.
Damit bekommt man beim “Lesen” eine Ahnung, was alles möglich ist. Es sind jedoch, im Gegenteil zur Sketchnote Starthilfe, keine Schritt-für-Schritt Anleitungen enthalten. Es erklärt vielmehr die Hintergründe, was Sketchnotes sind und warum sie jeder zeichnen kann. Ein kleiner Übungsteil rundet das Buch ab.
Es ist weniger ein Nachschlagewerk, jedoch eine tolle Inspirationsquelle um zu sehen, was alles möglich ist. Da das komplette Buch in Sketchnotes verfasst ist, entdeckt man auch auf jeder Seite etwas neues.
Infos zum Buch:
Titel: Das Sketchnote Handbuch
Autor: Mike Rohde
Verlag: mitp
Preis: 21,99 €
Sketchnotes von Nadine Roßa
Das Buch von Nadine Roßa verspricht, dass Jeder Sketchnotes zeichnen kann. Dafür finden sich eine ganze Sammlung Hilfsmittel darin: ein Alphabet aus Bildern, der Einsatz von Symbolen, Pfeilen und Bannern, das vereinfachte Zeichnen von Menschen und Tieren sowie Lettering, die Kunst der schönen Buchstaben.
Außerdem finden sich auch hier zahlreiche Beispiele von anderen Autoren, die Sketchnotes zu verschiedensten Themengebieten angefertigt haben.
Infos zum Buch:
Titel: Sketchnotes
Autorin: Nadine Roßa
Verlag: frechverlag
Preis: 16,99 €
Sketching Type: So gestalten Sie Ihre eigenen Handletterings von Lee Suttey
Wer ein Buch zum Thema Handschriften sucht, wird hier fündig!
Lee Suttey zeigt in seinem Werk unzählige Stile, die man gleich auf der nächsten Seite ausprobieren kann. Dabei finden sich sowohl “Old School”, “Pixelschrift” als auch “Neon”-Schriftarten wieder – es gibt insgesamt ca. 50 verschiedene! Da ist doch für Jeden etwas dabei.
Zu jeder neuen Schriftart findet sich Platz zum Üben. Das wäre zwar nicht unbedingt notwendig, denn ein Block tut es auch, aber es ist natürlich sehr praktisch für unterwegs.
Es eignet sich sehr gut für Anfänger, die ein Gespür für Schriftarten entwickeln wollen und auch gleich ausprobieren möchten. Denn mal ehrlich – wer schreibt noch viel per Hand???
Infos zum Buch:
Titel: Sketching Type
Autor: Lee Suttey
Verlag: frechverlag
Preis: 17,99 €
Die Qual der Wahl
Wenn ihr nun eine Entscheidung von mir hören möchtet, welches Buch mein Favorit ist … dann tu ich mich wirklich schwer damit. Jedes Buch für sich hat eigene Stärken.
Wer besonders großen Wert auf Schriftarten und Handlettering legt, der sollte sich “Sketching Type” anschauen. Alle drei anderen Bücher legen den Hauptpunkt auf die Sketchnotes im Gesamten, also besonders auf die Zeichnungen. Dabei hat mich besonders der Index bei Tanja Wehr überzeugt, hier sollten vor allem Anfänger genauer hin schauen.
Aber ganz allgemein würde ich sagen: Probiert sie einfach aus! Der wichtigste Fakt, den ich immer wieder lesen konnte, ist:
Wer Sketchnotes erstellt, muss nicht zeichnen können!
Mit den vielen Inspirationen aus den oben genannten Büchern habe ich natürlich auch schon etwas herum probiert. Und ich kann sagen: Es macht total Spaß und fast ein bisschen süchtig 😉
Meine ersten Zeichnungen
Neben den Bildern zum Yarncamp seht ihr hier ein paar Beispiele aus meinem DIY-Tagebuch, und es kommen bestimmt noch weitere hinzu:
So, nun genug gezeigt für heute.
Vielen Dank für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare an den mitp Verlag und den frechverlag!
Hey, ich hab vor ein paar Tagen damit angefangen und liebe es…. Möchte noch viel lernen und üben. Arbeitest du noch damit?
Hallo Claudia,
ja, hin und wieder mache ich meine Notizen damit. Nicht täglich, aber ich finde die Methode immernoch sehr spannend und witzig 🙂
Viel Spaß damit!
Pingback: Sonntags Top 7 #137 | antetanni sagt was | antetanni
WOW, wieder was gelernt! Danke für die Buchvorstellungen und überhaupt für deine Beschreibung des Themas. Ich befürchte ja, dass wäre mir zu aufwendig, aber man sollte ja niemals nie sagen… Ich bin schon ein bisschen neugierig geworden… ?
Viele Grüße
Anni
Probier es mal, macht total viel Spaß 😉